Wenn über Leder gesprochen wird, denkt jeder sofort an Autositze und Motorradstiefel. Aber auch folgende Produkte können aus Leder sein:

Geldbörsen, Gürtel, Schuhe, Reitsportartikel, Hundeartikel, Arm und Halsbänder, Orthopädie-Artikel, technische Dichtungen, Buchbindungen, Assessories, lange Schürzen, kurze Schürzen, Messertaschen, Bierträger usw.

  Die richtige Reinigung von Lederprodukten

Leder ist  ein Naturmaterial, das durch eine zielgerichtete Veredlung in ein langlebiges Gebrauchsprodukt verwandelt wird. Die ursprüngliche tierische Haut bekommt durch chemische und mechanische Bearbeitung neue genau definierte Eigenschaften. Der Gerber beeinflusst diese Eigenschaften ganz gezielt. Durch eine Vielzahl von Prozessen wird Leder anforderungsgenau hergestellt. Ganz nebenbei ist der Gerber auch noch Tierschützer, wenn auch nur indirekt. Denn der Gerber ist an gesunden und unverletzten Tierhäuten interessiert. Die bekommt er, wenn die Nutztiere artgerecht gehalten werden. Produziert werden für Kleidung und Accessoires zwei Arten von Leder. Das Glattleder und das Rauleder.

 

Glattleder stammt überwiegend vom Kalb, Rind oder Schwein. Das Leder wird in offenporiges Leder und gedecktes Leder unterteilt. Bei offenporigem Leder handelt es sich meist um sogenanntes Anilinleder. Durch die offenen Poren wirkt es sehr natürlich. Bei dieser Lederart ist jeder Lederfehler sichtbar, was aber auch die besondere Natürlichkeit bewahrt. Gedecktes Leder wird bei der Verarbeitung mit einer Pigmentierung versehen, wodurch es robust und wasserabweisend wird. Diese Leder werden für Funktionskleidung und natürlich in der Möbelindustrie verarbeitet.

Bei Rauleder wird zwischen Nubuk- und Velourleder unterschieden. Die Innenseite bei Velourleder ist die Fleischseite.  Bei den Nubukledern ist die Oberseite geschliffen. Bei diesem Prozess wird die Oberfläche rau und samtig. Dieses Leder wird vorzugsweise wegen seines sehr edlen Aussehens für hochwertige Modeschuhe und ähnliches verwendet. Die Oberfläche dieses Leders ist nicht wasserabweisend. Schuhe aus Rauleder sollten daher nur im Trockenen getragen werden.

Reinigung von Glatt- und Rauleder

Glatt- und Rauleder müssen hin und wieder gereinigt und gepflegt werden. Leder soll optisch schön aussehen und möglichst lange gebrauchsfähig sein.

Zur Reinigung verwendet man Bürsten, feuchte Tücher oder auch je nach Verschmutzungsgrad, spezielle Reinigungsmittel. Reinigen Sie Leder mit Pflegemitteln zuerst an nicht sichtbaren Stellen. Bei starken Verschmutzungen ist es ratsam, Baumwolltücher feucht zu machen und die Verschmutzungen durch leichten Andruck und gleichzeitige, kreisförmige Bewegungen zu entfernen. Demineralisiertes Wasser und Kernseife wirken auf Leder wahre Wunder. Dieser Vorgang kann mehrfach wiederholt werden.

 

Lange Lederschürzen, kurze Lederschürzen, Messertaschen und Bierträger aus glattem Leder behalten mit der richtigen Pflege lange ihre glatte Form. Bei Flecken, Spritzern oder Fettrückständen können Sie die Verschmutzung ganz einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Dank des hochwertigen Leders zieht der Schmutz nicht in die Fasern ein. Bei hartnäckigen Flecken können Sie auch Lederreiniger verwenden. Um hässliche Flecken zu vermeiden, nie mit zu nassen Tüchern reinigen.

Rauleder sollte nicht mit Wasser gereinigt werden. Wenn es nicht anders geht, verwenden Sie ein spezielles Reinigungsmittel für Nubuk- und Velourleder. Am besten ist jedoch: Staub und leichte Verschmutzungen mit einer speziellen Lederbürste  vorsichtig ausbürsten.

Nach dem Reinigen beginnt der Prozess von „Pflege und Schutz“

Glattlederprodukte trocknen aus, daher benötigt das Leder, besonders wenn es Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt ist, Feuchtigkeit. In solchen Fällen empfehlen Fachleute Lederöle um dem Leder seine natürliche Feuchtigkeit zurückzugeben. Leder immer gleichmäßig verteilen, da es sonst zu Fleckenbildung neigt.

Lederschürzen können regelmäßig mit einem Lederfett eingerieben werden, so bleiben sie lange glatt und glänzend. Knicke, Kratzer und Falten können Sie vorsichtig mit einem Tuch zum Schutz bei leichter Hitze heraus dämpfen. Auch hier gilt gleichmäßige Verarbeitung des Fettes.

   

Rauleder (Nubuk, Velours, Wildleder) und offenporige Glattleder (Anilinleder, Büffelleder) sind in der Oberfläche geschliffene oder ungeschützte Leder mit einer natürlichen und warmen Oberfläche. Solche Leder werden fleckig, wenn diese mit Fetten, Ölen oder einer Pflegemilch vor dem Austrocknen geschützt werden.

 

Bei Rauleder sollte ein Pflegespray mit der notwendigen Rückfettung und einem UV-Schutz angewendet werden. Es schützt das Leder vor dem Ausbleichen und hält es geschmeidig. Bei starker Beanspruchung (Sonnenlicht, Heizung, häufiger Gebrauch) sollte das Leder spätestens nach einem Jahr gepflegt werden. Je nach Beanspruchung, Wärme und Lichtintensität sollte das Leder anschließend alle 3 bis 12 Monate sparsam gepflegt werden.

Regelmäßige sparsame Pflege ist besser als seltene und dann übermäßige Pflege.

Da Rauleder sehr empfindliche Leder sind, empfehlen Fachleute durchaus eine Imprägnierung. Die Imprägnierung sollte nur in den fleckenempfindlichen Bereichen durchgeführt werden.

 

Im Herbst werden oft Lederkleidungsstücke eingelagert. Lederjacken oder auch Motorradbekleidung gehören sicherlich dazu. Um diese Kleidungsstücke vor Schimmel oder sogar Fäulnis zu schützen, soll das Leder richtig belüftet werden. Normalerweise strömt die Luft auf natürliche Weise durch das Leder und lässt die Feuchtigkeit verdampfen. Wenn wir unsere Ledersachen jedoch dicht verpackt in einer Plastikhülle oder in Paketen aufbewahren, wird das Material ersticken. Leder soll in natürlicher Umgebung, keinesfalls in Plastik, sondern in trockener Umgebung aufbewahrt werden. Das Beste, was wir tun können, ist es, sie in einer speziellen Ledertasche aufzubewahren oder sie in ein atmungsaktives Material einzuwickeln.

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